Bibelvers

"I no longer live, but Christ lives in me."
- Galatians 2,20

Samstag, 28. März 2015

Maple Season

Die Maple Season hat angefangen :)
Maple heißt Ahorn und wie einige bestimmt wissen, ist Ahornsirup einige der typischen Sachen Kanadas.Bei uns im Camp ist es etwas ganz besonderes, dass wir seit einigen Jahren auch Ahornsirup produzieren und unser Direktor Andrew sowie einige andere Kanadier sind total vernarrt in Maple Syrup :D
Wenn die Temperaturen nachts noch unter null Grad sind und es dann aber tagsüber schon über null Grad wird und am Besten auch noch die Sonne scheint, dann steigt der Baumsaft, der über den Winter in den Wurzeln der Ahornbäume gelagert wurde, hoch in die Baumkronen.
Wir haben in der Vorbereitungsphase kleine Löcher in die stabileren Ahornbäume gebohrt und dann einen kleinen Anzapfungshahn oder bzw. ein dünnes Rohr reingesteckt. (sorry keine Ahnung wie man das in deutsch nennt aber auf den Bildern seht ihr was ich meine :D)
So fließt dann ein Teil des Saftes, wenn er im Baumstamm unterwegs ist, in unsere Eimer oder dünnen Plastikrohre. Dem Baum schadet das nicht weiter.
Zur Zeit haben wir jeden Tag zwei Leute aus dem Team, die an Maple arbeiten. Das bedeutet, dass man den gesamten Tag lang den Saft, den man von den Bäumen gesammelt hat, über einem großen Ofen kocht. Der Saft muss für viele Stunden kochen, weil der Baumsaft anfangs sehr viel Wasser enthält.
Das ist das Häuschen, in dem wir den Saft zu Syrup kochen.
Das ist der Ofen. Wir haben vier verschiedene Pans, sodass man viel gleichzeitig kochen kann bei unterschiedlichen Temperaturen.
Man muss immer viel Holz schön klein hacken, um das Feuer möglichst heiß am Laufen zu halten.
Wenn wir richtig gut sind, kommen einem die Flammen schon entgegen, wenn man die Tür öffnet, um Feuer nachzulegen.
Tagsüber ist in der Maple Shack (=Hütte) eigentlich immer jemand und es ist so cool, wenn man reinkommt und die ganze Decke voll mit Wasserdampf und Rauch ist. Wenn ich was sehen will (wie z.B. für dieses Bild muss ich in die Knie gehen praktisch unter den Nebel, weil auf Kopfhöhe sieht man kaum was. In dem Bild kann man erahnen wie viel Wasserdampf ober ist und wie der Wasserdampf  beim Kochen des Baumsaftes aufsteigt :)
Die Maple Shack wo wir den Baumsaft stundenlang kochen, ist manchmal abends unser Hangout Spot. Wir sitzen gemeinsam um den warmen "Ofen" umgeben von Wasserdampf und Rauch und unterhalten uns ;D 


Wenn der Saft lange genug gekocht hat, und die richtige Konstanz und geschmackt hat, bringen wir ihn hoch in die Küche, wo er dann noch ein letztes Mal gekocht wird. Dort ist dann alles sehr hygienisch und dann wird der fertige Syrup in Flaschen abgefüllt...
...und dann wird es bei uns im "Lädle" verkauft.
Für die vielen Gruppen, die in unser Camp kommen, um zu erleben wie Maple Syrup produziert wird, haben wir verschiedene Stationen aus den unterschiedlichen Zeitaltern.
Die erste Station sind die First Nations, also die Ureinwohner.
Dort haben wir dieses Tipi aufgebaut, damit die Kinder nicht nur etwas über Ahornsyrup erleben können, sondern auch allgemein zu der jeweiligen Lebensart.

An dieser Station erzählen wir den Kids eine Story wie die First Nations den Baumsaft entdeckt haben könnten. Außerdem erzählen wir ihnen von den ersten Methoden wie man den Saft aus dem Baum bekommen hatte. Diese erste Methode, bei der in den Baum geschnitzt wurde, war noch sehr schädlich für den Baum.
Dann zeigen wir den Gruppen, was für harte Arbeit es damals war den Saft zu kochen.
Sie hatten ein ausgehöhlten Baumstamm, in den der Saft gefüllt wurde. Dann wurden Steine im Feuer erhitzt und dann in den Saft gelegt. Ich denke ihr könnt euch vorstellen wie lange es dauert bis es kocht. Wir machen diesen ganzen Prozess mit den Gruppen, damit sie das erleben können.

Die zweite Station, die wir haben, sind die Early Settlers, also die ersten europäischen Einwanderer.
Sie haben sehr viel von den First Nations gelernt, unter anderem auch wie man Maple Syrup produziert und haben es dann weiter entwickelt.

Damit die Kinder sich das Ganze leben besser vorstellen können, haben wir eine ganze Hütte, die eingerichtet ist, wie sie damals ungefähr gelebt haben :)
So sieht die Hütte von ihnen aus:






Das ist der einzige Holzeimer, den wir als Anschauungsmaterial an einem Baum hängen haben.
Ansonsten haben wir überall Metalleimer. Insgesamt haben wir ungefähr so 100 Eimer.
Mit den Gruppen sammeln wir dann gemeinsam den Saft aus den ganzen Eimern in Fässern, die wir auf dem Rücken tragen.

So sieht es aus, wenn an einem warmen, sonnigen Tag der Saft so richtig fließt. Hier könnt ihr auch den Anzapfungshahn, über den ich ganz am Anfang geredet habe sehen :D
In diesem großen Kessel wird bei der Early Settler Station dann darunter ein Feuer gebaut und Saft zum Kochen gebracht.
Die letzte Station ist dann die Modern Station also die modernste. Dazu gehört der Ofen, der ich euch am Anfang gezeigt habe.
Ein anderer großer Unterschied ist, dass wir nicht mehr in Eimer sammeln, sondern in sog. Tubes also dünnen Plastikrohren. Diese System spart sehr viel Arbeitskraft, aber funktioniert nur wenn man einen Hügel hat, damit der Saft durch die Rohre runterfließt.
Am Plastikrohr ist ein kleiner sog. Tap befestigt also ein Zapfhahn, der in genau wie bei den Early Settlers in ein kleines Loch in den Baum gesteckt wird.
Dadurch dass diese Plastiktaps so viel kleiner sind, schaden sie dem Baum noch weniger.
Das Plastikrohr fängt immer oben auf einem Hügel an, und geht dann bergrunter von Ahornbaum zu Ahornbaum, sodass der Saft von allen Bäumen hier durch die Rohre in dieses große Fass unten am Hügel fließt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen